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… wenn die tropfen leben sind …

tropfen

Ein Projekt von Kurt Hörbst, Hannes Raffaseder und Helga Reibenberger

Uraufführung im November 2000 in Freistadt
21. Februar 2001 in Leoben – Universität
6. Mai 2001 im Schloss Hagenberg
7. Juni 2001 in der OÖ Landesbibiliothek

Die lyrischen Texte dienen als Inspirationsquelle. Sie bilden den
Ausgangspunkt für die optischen und akustischen Teile des Projekts.
Die drei Gestaltungsmedien nehmen aufeinander bezug und verschmelzen zu
einem Ganzen. Keinesfalls geht es dabei aber um bloße Untermalung.
Vielmehr entfalten Bild, Text und Klang ein intensives Eigenleben. Kontraste
und Gegensätze sorgen somit für zusätzliche, ungewohnte, überraschende
Spannungsmomente.
Anders als bei manchen Lesungen wird nicht Gedicht an Gedicht gereiht,
sondern vielmehr ein dramaturgischer Bogen über den Abend gespannt.
Hannes Raffaseder wird bei den Aufführungen die Texte, Kompositionen
und Improvisationen live bzw. vom Tonband darbieten. Im Hintergrund die
Leinwand auf der versucht wird Text und Musik visuell zu unterstützen.

Nach den Erfahrungen aus den Gemeinschaftsprojekten
“Workers Rhythm und Blues” (Hörbst, Raffaseder, BigBrass&RhythmBand),
“Keine Fragen. (Bitte.Ja.Nein.Danke.)” (Hörbst, Raffaseder) sowie
“Dorf-Heim -Mensch”(Hörbst, Reibenberger) soll die künstlerische
Zusammenarbeit nun in “wenn die tropfen leben sind…” fortgesetzt werden.

 

Von Wärme und Elementarteilchen. Punktum.
Gedankliches von Helga Reibenberger.

Eine Überraschung sollte es werden – und ist es geworden; nicht nur weil zwei Profis eine “Sache” so gut aufbereiteten, nein, weil im besonderen ungewöhnliche Textpassagen (Lyrik?) der promovierten Freistädterin Helga Reibenberger (Montanuniversität Leoben) den Abend prägten.
Der Freistädter Hannes Raffaseder als Musiker und Komponist schon bestens bekannt und der arrivierte Fotokünstler Kurt Hörbst aus Apfoltern beeindruckten mit ungewohnter Technik. Wenn die Tropfen Leben sind ….. nannte sich dieses multimediale Projekt im Rahmen der Freistädter Literaturtage im Saal der Arbeiterkammer in der Zemannstraße. Die Freistädterin lässt den Physiker Heisenberg literarisch dort auftreten, wo er sicherlich niemals zu sein geglaubt hätte – nämlich in ihrer Gefühlswelt; verschachtelt mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Exzerpten bringt sie uns auf eine Ebene, die Schmunzeln, sehr oft Nachgrübeln, manchmal Erschrecken, Erstaunen und glatte Erkenntnisse glossieren.Die visualisierte Umsetzung – die Schrifttype, der Punkt, der schließt und weiterführt, das Weißmalen der Schrift ist virtuos. Die Sinnlichkeit der Texte tritt stark hervor, wird teilweise eingebettet in streng formale Erkenntnisse und dezent von der Stimme Andrea Winklers unterstrichen. Die Überblendungsfelder, die ein Kurt Hörbst zaubert sind malerisch, versuchen den Text in Wellen weiterzutragen – die “Mechanik” lässt grüßen. Hannes Raffaseder setzt passende klangliche Akzente, gibt musikalische Anstöße.

Drei unterschiedliche Künstler, die keine Berührungsängste haben und die eine Kernschmelzung hervorbringen – Wärme im positivsten Sinn.
Ein Abend voller Kostbarkeiten – multimedial – besser: vielschichtig wie eben das Leben ist. Punkt.

Otto Ruhsam im November 2000