s/T\ein
Ein Projekt von Kurt Hörbst und Hannes Raffaseder
Uraufführung am 1. Februar 2002 in Radstadt
20. Juli 2002 in Radstadt
20. August 2002 in Freistadt - Localbühne
Ausgangspunkt für das Projekt S/T\EIN war der thematische Rahmen der Hofhaimer-Tage, festgelegt durch die Aufführung der SCHÖPFUNG von Joseph HAYDN. Die beiden Künstler, Raffaseder und Hörbst,haben in mehrfacher Hinsicht darauf Bezug genommen. Inhaltlich wird in S/T\EIN die Frage gestellt, wie Landschaft, Natur, Lebensraum die Menschen und ihre Kultur prägen, beeinflussen, verändern können und wie umgekehrt Menschen in ihre Umwelt eingreifen, diese umgestalten und (vielleicht) gleichsam neu erschaffen. Klischeehafte Problemfelder wie die Ausbeutung der Bergwelt durch den Tourismus oder die Anpassung der eigenen Lebensrhythmen an die Anforderungen des Fremdenverkehrs können indirekt durchaus eine Rolle spielen, sollen aberabstrahiert und aus einem subjektiven, künstlerischen Blickwinkel hinterfragt werden.
Im Vorfeld des Projektes haben die beiden Künstler Raffaseder und Hörbst in Radstadt und Umgebung akustische und visuelle Eindrücke – Interviews, Portraits, für die Region typische Alltags- und Naturgeräusche, Landschaftsbilder, etc. – gesammelt. Das dokumentarische Ausgangsmaterial wurde im Zuge der Projektentwicklung ausgedeutet, umgeformt, (weiter) entwickelt, zu einander in Beziehung gestellt,... In der musikalischen Umsetzung des Projekts werden ein Streicher (Kontrabass), Elektronik und ein Klavier eingesetzt.
Sein oder Stein? - Neues bei den „Paul Hofhaimer Tagen“ in Radstadt. Zuerst ertastet die Kamera Natur und Landschaft. Steine prägen sie, tauchen auf zwischen Grasbüscheln, unter Wurzeln und Moosen. Der Blick auf die Bergregion verfängt sich ebenso im Stein wie jener auf die Stadtmauer von Radstadt. „S/T\EIN“, ein multimediales Werk von dem oberösterreichischen Komponisten und Medienkünstler Hannes Raffaseder und dem Fotografen Kurt Hörbst, fragt nach dem Sein im Stein. Oder danach, ob und wie Menschen und Umwelt einander beeinflussen.
Die Steine sind allgegenwärtig, als wiederkehrendes Bildmotiv der wehrhaften Mauer ebenso wie in einer Klangcollage vom Tonband. Diese „Kulisse“ in Geräuschen und Bildern schufen die Künstler im Vorjahr bei Tonaufnahmen in Radstadt und Umgebung, in Wirtshäusern, beim Einkaufen, unter Touristen und Einheimischen. Wörter und Geräusche sind zu Klangflächen „montiert“ worden, dazu kommt Livemusik von Klavier und Kontrabass. Manchmal greift der Pianist auch zur Melodika, zur Blockflöte, einmal sogar zur Maultrommel.